BENSHEIMER ERKLÄRUNG
Die Vertreter / innen regionaler Verbände und Organisationen - wollen den
schnellen Rückbau des AKW Biblis … bis zur „Grünen Wiese“ und bilden
zu diesem Zweck einen Beirat. Dieser muss eine öffentliche, unabhängige
Institution sein.
Wir wollen, dass RWE dazu:
a) den Antrag auf „Stilllegungsgenehmigung“ sofort stellt und,
b) so schnell wie möglich die Pläne für zu treffenden Maßnahmen, die
Ablaufschritte und Stufen, den dafür erforderlichen Personaleinsatz
und den zeitlichen Rahmen hierfür festlegt und veröffentlicht.
c) die Arbeiten am nichtnuklearen Bereich des Kraftwerks
möglichst bald aufnimmt und das AKW für einen
wirtschaftlichen Leistungsbetrieb unnutzbar macht.
d) die Verweilzeiten der Brennstäbe in den Abklingbecken solange
gewährleistet, bis eine sichere Verbringung in Transportbehälter
möglich ist, dürfen aber nicht darüber hinaus ausgedehnt werden.
e) den Abbau unter den höchstmöglichen Sicherheitsmaßstäben
durchführt.
Dabei steht für uns die Sicherheit der Bevölkerung in der Region
und der beteiligten Arbeitskräfte im Mittelpunkt.
f) die Lagerung der beim Rückbau anfallenden radioaktiven
Abfälle auf dem Werksgelände solange ermöglicht, bis eine
Endlagerung einvernehmlich und in einer vor Ort
akzeptierten Weise möglich ist.
Wir wollen alle dafür notwendigen Schritte öffentlich und kritisch
begleiten, um diesen Prozess so schnell wie möglich und ohne
Verzögerungen voran zu bringen und abzuschließen.
Die Zeit der Atomwirtschaft ist vorbei. Die wirtschaftlichen und
politischen Verantwortlichen müssen sich der Verantwortung
für die sichere Beseitigung ihrer für Jahrmillionen strahlenden
Hinterlassenschaften stellen.
Wir werden dafür sorgen, dass es voran geht!
Bensheim, den 15.02.2012
Erstunterzeichner / Organisationen:
AK.W.ENDE Bergstraße
atomkraftENDE Darmstadt
Bye Bye Biblis Dreieich
Landesverband DIE LINKE. Hessen
attac AG-klimattac
Fraktion DIE LINKE. im Hessischen Landtag
DGB-Kreisverband Bergstrasse
SPD Bergstrasse
Auch in diesem Jahr wird es wieder Camps und Infopunkte geben. Für weitere Infos empfehlen wir euch:
http://www.castor-camps.net
Eure PixelPunks
Der Termin steht wohl fest: am 26. November soll ein nächster Castortransport mit elf Atommüllbehältern aus Frankreich den Verladekran Dannenberg erreichen. Trotz der Grenzwertüberschreitung im Zwischenlager. Atomkraftgegner haben die Fahrpläne der vergangenen Transporte umfangreich recherchiert
Bislang rollten 13 Transporte mit hochradioaktiven Abfällen in das niedersächsische Zwischenlager. Bis auf drei Transporte in 1995, 1996 und 1997 handelt es sich im Müll aus der Wiederaufarbeitunganlage La Hague in Frankreich.
Die Fahrtrouten des Castorzuges, der in diesem Herbst 13 Behälter liefern soll, führt nach etwa 15 Stunden Fahrzeit durch Frankreich quer durch Deutschland. Als Grenzübergang wurde bis auf 2010 Lauterbourg/Wörth genutzt, wobei auch in diesem Jahr wieder eine Blockade dieser Strecke angekündigt ist. Im letzten Jahr musste der Castor wegen vieler Menschen auf der Schiene umgeleitet werden und überfuhr die Grenze weiter südlich bei Kehl.
Nach etwa 15 Stunden Fahrzeit erreicht der Zug dann Lüneburg, wo er sich auf den letzten Schienenabschnitt mit Ziel Verladebahnhof Dannenberg macht. Der wohl auch in diesem Jahr brisanteste Abschnitt, denn auf der eingleisigen Schiene, auf der nur der Castor fährt, finden eine Menge Aktionen statt.
Im Verladebahnhof Dannenberg findet das Umladen der Castoren auf Straßentieflader statt, auf denen die Atommüllbehälter dann bis zum Zwischenlager gebracht werden.
Als nächstes hat sich das “Gorlebener Gebet” angekündigt: Das Endlager sei aus ethischen Gründen nicht vertretbar, deshalb werden am 23.10. vor den Toren zum Erkundungsbergwerk Texte u.a. von Joanna Macy, Anti-Atom-Aktivistin und Tiefenökologin aus den U.S.A., Dorothee Sölle oder Hildegard von Bingen vorgetragen. Im Anschluss gibt es Kaffee und Kuchen. Eine vorgesehene Kaffeetafel der “Initiative 60″ am 11.10. wurde wegen andauernden Regens zwar zur Stehparty, zwei LKW mit Schlafcontainern der Polizei mussten aber geduldig warten. Die Atomkraftgegner, einige waren über 80, der älteste schon 92 Jahre alt, dachten an die Enkel aller Menschen, ihre eigenen wie auch die uneinsichtiger Politiker und die der in den Einsatz beorderten Polizeibeamtinnen und -beamten. Denen und allen weiteren Nachkommen die Umwelt lebenswert zu erhalten sei die Pflicht jeder Generation.
Nach zwei Monaten, in denen jedes Wochenende blockiert wurde, scheint sich ein erster Erfolg abzuzeichnen: Schon seit einigen Wochen wurde beobachtet, dass an Wochenenden im Zeitfenster des mittäglichen Schichtwechsels kaum Fahrzeuge auf bzw. vom Gelände fahren. Zwischen 8.00-8.30 Uhr bzw. 20.00-20.30 Uhr ist hingegen ein kleines, aber erhöhtes Fahrzeugaufkommen zu registrieren. Mit einer weiteren Aktion konnte bestätigt werden, dass es offenbar eine Veränderung der Schichtplänen gegeben hat – und die Arbeiten an Wochenenden eingestellt wurden. Zudem hat es eine Umstellung des Schichtplans für das Sicherheitspersonal von 8- auf 12-Stundenschichten gegeben.
“Der Dreischichtbetrieb im Bergwerk ist an den Wochenenden komplett eingestellt worden, selbst das Wachpersonal arbeitet samstags und sonntags nur noch in Zwölf-Stunden-Schichten”, so Katja Tempel von der Kampage “Gorleben 365″.
Quellen (Auszug): gorleben365.de, news.yahoo.com; 19.10.2011
Mehrere hundert Menschen protestierten am Sonntag, den 2. Oktober 2011, in Grohnde (Niedersachsen). Nach einer Demonstration wurde die Zufahrtsstrasse zum AKW durch KletteraktivistInnen, die sich von einer Fernverkehrsstrassenbruecke abseilten, blockiert. Sie wurden durch etwa 50 AktivistInnen unterstuetzt, die die Strasse und das Betriebsgleis unterhalb der Bruecke mit einer Sitzblockade sperrten.
Eine zweite Zufahrtsstrasse wurde durch das angemeldete und genehmigte Anti-Atom-Konzert vor den Toren des Atomkraftwerks blockiert. Obwohl die Polizei ueber den Aktionstag informiert war, konnte sie die Blockaden nicht verhindern.
Die Protestierenden akzeptieren die deutsche Atompolitik nicht, die in Reaktion auf die Katastrophe in Fukushima nur die acht aeltesten Atomkraftwerke abschaltete. Stattdessen wollen sie die sofortige Stilllegung aller Atomanlagen einschliesslich der verbleibenden neun Atomreaktoren, der Urananreicherungsanlage Gronau, der Brennelementefabrik in Lingen und anderer Atomanlagen. Der deutschen Atompolitik zufolge soll das AKW Grohnde weit laenger in Betrieb bleiben, als durch das alte Atomausstiegsgesetz festgelegt wurde. Daher bedeutet der sogenannte deutsche Atomausstieg eine Laufzeitverlaengerung, so die VertreterInnen der Demonstranten.
“Dem alten Atomausstiegsgesetz zufolge sollte Grohnde 2018 stillgelegt werden. Der deutsche ‘Atomausstieg’ erlaubt stattdessen eine Laufzeitverlaengerung bis 2021″, sagt ein Aktivist. “Eine Atomkatastrophe, wie sie derzeit in Fukushima geschieht, ist jederzeit in jedem einzelnen Atomkraftwerk moeglich. Die Konsequenz aus dem schwersten Atomunfall der Geschichte muss die sofortige Stilllegung aller Atomanlagen sein – natuerlich nicht nur in Deutschland, sondern weltweit.”
Am selben Wochenende fand eine Konferenz der deutschen Anti-Atom-Bewegung in Goettingen statt. Themen waren die internationale Unterstuetzung von Anti-Atom-Bewegungen in anderen Laendern, Strategien im Umgang mit dem sogenannten deutschen Atomausstieg, der angekuendigte Castortransport nach Gorleben und vieles anderes. AktivistInnen aus diesem Treffen unterstuetzten auchdie Blockade in Grohnde und rufen anlaesslich des Jahrestages des Desasters in Fukushima bereits jetzt zu einem Aktionstag am 11. Maerz 2012 auf.
Bilder: Konrad Lippert
Quelle: http://www.nuclear-heritage.net, publixviewing.de, 03.10.2011
Die BürgerInneninitiative gegen Atomanlagen Uelzen (BI Uelzen) hat gestern im Rahmen von www.gorleben365.de die Hauptzufahrt zum Salzstock Gorleben blockiert. Mit einem “Spanischer Vorhang” verschleierten Aktivisten den Anblick auf das Bergwerk, den sogenannten Schwarzbau.
“Von der Nichteignung des Salzstockes Gorleben für die Lagerung von Atommüll überzeugt haben wir im Ausland nach Lösungen gesucht, wie der Salzstock zukünftig zu nutzen wäre”, so Bernd Ebeling von der BI Uelzen. Fündig wurde die BI Uelzen im rumänischen Transsylvanien, dem Städtchen Turda. Der Salzstock wird dort erfolgreich als Freizeitpark betrieben. Für Groß und Klein wird einiges geboten: Konzerte, Historie des Salzabbaus, Sicherungsmaßnahmen, Kegelbahn, Riesenrad, Billiard, Tischtennis, Minigolf, Basketball und ein Spielplatz. Wie für einen Salzstock üblich gibt es in Turda Wasserzuflüsse, was bereits aus den gescheiterten Atommülllagern Asse und Morsleben bekannt und im Gorlebener Salzstock ebenso gegeben ist. Diese Wasserzuflüsse sind nicht vereinbar mit der Lagerung von Atommüll in Salzgestein, da Korrosion frei Haus gleich für die Lagerbehälter mitgeliefert wird.
Mit einem großen Transparent (Text: „Achtung Lebensgefahr – Radioaktive Strahlung“) zogen Atomkraftgegner vor das atomare Zwischenlager. Nirgends ein Hinweis auf radioaktive Strahlung, aber ein Schild mit der vielen sagenden Botschaft „Betreten verboten! Eltern haften für Ihre Kinder“. Strahlenwerte hoch und runter gerechnet, Überschreitung ja oder nein. Mal wieder macht sich die Atomindustrie, in diesem Fall der Betreiber Gesellschaft für Nuklearservice mbH (GNS), unglaubwürdig, das Atommüllproblem überhaupt ernsthaft und mit der erforderlichen Sorgfalt anzugehen. Messwerte für die radioaktive Strahlung aus der CASTOR-Halle werden passend gerechnet. Vom niedersächischen Umweltministerium (NMU) die Verkündung, das erst Ende Oktober entschieden werde, ob der CASTOR-Transport rollen dürfe. Alles heiße Luft, wer glaubt denn noch der GNS und dem NMU? Container für die Unterbringung der Polizei werden auf dem Geländes des Salzstock Gorleben aufgestellt. Die Abfahrt des CASTOR-Transportes im französischen Valogne ist auf den 24. November 2011 terminiert.
Bezüglich geplantenen CASTOR-Transportes in das Zwischenlagers Gorleben fordert die BI Uelzen die Absage des Transportes und die Einstellung aller Vorbereitungen durch die Polizei. Wir erinnern daran, dass bereits in Jahren 1998 bis Anfang 2001 die hochgefährlichen Transporte unterblieben, da die Deckeldichtungen der Transportbehälter nicht gesetztes konform waren. Weiter fanden in den Jahren 2007 und 2009 keine Transporte statt, das es keine genehmigten CASTOR- Behälter gab.
Das Umweltministerium in Hannover will bis Ende Oktober über die Einlagerung weiterer Castor-Behälter im Zwischenlager Gorleben entscheiden. Das geht aus einem Mittwoch vom Ministerium veröffentlichten Zeitplan hervor. Zur Zeit rollen aber bereits Container für die Polizei durch den Landkreis Lüchow-Dannenberg. Und am 12. Oktober stattet der Umweltminister einen nächsten “Dialog-Besuch” ab.
Der CASTOR soll schon bald (Ende November) wieder ins Zwischenlager Gorleben rollen – aber auch die Mobilisierung dagegen ist in vollem Gange… Am kommenden Wochenende findet in Lüneburg ein CASTOR warm-up FESTIVAL statt.
Das Programm:
FREITAG, 23.09.
SAMSTAG, 24.09.
parallel:
weitere Infos: http://www.lagatom.de/?p=1630 – https://www.facebook.com/event.php?eid=193954367340758